SCHIEDSRICHTERGRUPPE BAD MERGENTHEIM
13. Februar 2024 | Klaus T. Mende

Top aufgestellt, nur zu wenig Nachwuchs

Schiedsrichter-Gruppe Mergentheim: Im Rahmen der Hauptversammlung in Laudenbach Bilanz gezogen

Laudenbach. Die Bestätigung des Ausschusses um Obmann Julian Scheidel für weitere drei Jahre bis 2027 sowie die Ehrung langjähriger Referees (siehe unten) standen im Fokus der Hauptversammlung der Schiedsrichtergruppe Mergentheim im Laudenbacher AMC-Heim.

Kleinste Gilde arbeitet top

Die zahlenmäßig kleineste Unparteiischen-Gilde innerhalb des WFV habe in den vergangenen drei Jahren erneut Großartiges geleistet, meinten die drei Ehrengäste Dennis Arendt (stellvertretender Bezirks-Schiedsrichter-Obmann), Niko Schwarz (kommissarischer Bezirksvorsitzender) sowie Volker Silberzahn (Sportkreis-Vorsitzender) unisono an die Vertreter der pfeifenden Zunft. Dank sei die verschärfte Form der Bitte – nämlich jener, auch in Zukunft nicht nachzulassen in dem ehrenamtlichen Tun. Schließlich seien es die Unparteiischen, die im Aktiven- und Nachwuchsbereich in der Region (derzeit noch) einen geregelten Spielbetrieb garantierten. Denn noch sei die Gruppe in der Lage, nicht nur alle eigenen Partien zu besetzen, sondern auch in Nachbarkreisen auszuhelfen. Die derzeit größte Sorge, so Obmann Julian Scheidel in seinem Tätigkeitsbericht, sei der Umstand, dass es zunehmend schwerer werde, Nachwuchs zu gewinnen. Absoluter Tiefpunkt sei das vergangene Jahr gewesen, „als in Hohenlohe keine Neulingskurse zustande kamen“. In diesem Zusammenhang mahnte Scheidel die Vereine, in den eigenen Reihen ordentlich die Werbetrommel zu rühren, um so die personelle Lage zeitnah zu verbessern. Besonders in der Verantwortung stünden mit dem TSV Althausen/Neunkir- chen, dem TSV Laudenbach, dem FC Taubertal und der DJK Bad Mergentheim vier Clubs, die seit Jahren keinen Beitrag leisteten, für Zuwachs an der Pfeife zu sorgen. Julian Scheidel wähnte sich froh, solch ein gut funktionierendes Team im Ausschuss um sich scharen zu können. Hier greife ein Rädchen ins andere – und gemeinsam bringe man die Gruppe nach vorn. Erfreulich sei, dass die Unparteiischen-Gilde Mergentheim mit Sebastian Schühl und Daniel Benkert als eine der wenigen im WFV zwei Lehrwarte in ihren Reihen habe, die Beachtliches leisteten. Und es sei auch von Vorteil, mit Christian Wenzel über einen qualifi-zierten Beobachter in Bezirksliga zu verfügen. Der Obmann zeigte sich guter Dinge, dass man im Beobachtungswesen auch bald wieder höherklassig vertreten sei.

Trendwende auf Verbandsebene

Während auf Verbandsebene bei der Referee-Neugewinnung eine Trendwende erkennbar sei, wie später auch Harald Müller vom WFV bestätigte, gelte es für die Gruppe Mergentheim, hier noch die Hebel zeitnah umzusetzen. Die beste Möglichkeit dazu biete sich schon in Kürze für den Neulingskurs ab 4. März (Anmeldung unter E-Mail neulingskurs@srg-mergentheim.de) braucht es noch Interessenten. Positiv habe sich die Situation bei den Jung-Unparteiischen entwickelt. „Insgesamt stehen wir weiterhin aber sehr gut da, weil wir nahezu alle Spiele mit qualifizierten Schiedsrichtern besetzen können.“ Wenn im Juli die Strukturreform bei den Bezirken greife, beginne auch für die Gruppe Mergentheim eine neue Zeitrechnung, mache man doch künftig mit Künzelsau, Öhringen, Kocher-Jagst und Heilbronn gemeinsame Sache. „Wir sind hier bereits in den Vorbereitungen und guten Gesprächen“, sagte Julian Scheidel, der die Gelegenheit dazu nutzte, die hervorragende Zusam- menarbeit mit allen Seiten explizit zu betonen – eine der Grundlagen, dass man insgesamt recht gut aufgestellt sei. Verbandsvertreter Harald Müller überbrachte die Grüße aus Stuttgart und betonte, dass auch in der Landeshauptstadt vernommen werde, welch gute Arbeit in Hohenlohe verrichtet werde. Er betonte, dass man sich viele Gedanken mache, das Refereewesen zu reformieren und auf den neuesten Stand zu bringen. Hierbei spielten Digitalisierung, KI und soziale Medien eine immer größere Rolle. Es werde nach Formaten gesucht, die Tätigkeit an der Pfeife schmackhaft zu machen – hier würden auch die Bundesligisten mit integriert. Der Verbands-Schiedsrichterausschuss – Boss Volker Stellmach werde sich um drei weitere Jahre bewerben – drehe an vielen Stellschrauben, um die Branche fit zu machen für die kommende Zeit. Trotz mancher Untiefen gebe es auch viel Grund zu Optimismus.

Zahlen und Namen

  • Zum 31. Dezember 2023 hatte die Gruppe Mergentheim 75 Schiedsrichter, darunter eine Frau, sieben Jung-Referees bis 18 Jahre und 17 passive Mitglieder.

  • 2021/22 wurden 966 Partien mit 34 anrechenbaren Referees geleitet, 2022/23 waren es 951 Begegnungen mit 43 Unparteiischen.

  • Fleißigste Pfeifenmänner in den letzten drei Jahren waren Fabian Gross (92 Einsätze) sowie Zainullah Yusefi (82).

  • Wahl des Ausschusses für die Periode 2024 bis 2027: Obmann: Julian Scheidel, stellvertretender Obmann: Udo Fleck, Spieleinteiler: Sturmius Burkert, stellvertretender Spieleinteiler/Einteiler Rückgaben: Christian Wenzel, Schriftführer/ Referent für Öffentlichkeitsarbeit: Jonas Immel, Erhaltung/Fußballturiere/Nachwuchsförderung: Felix Dürr, Gewinnung/Nachwuchsförderung: Tim Krauter.

  • Ehrungen: 25 Jahre: Karl Schmitt (TSV Röttingen), Sturmius Burkert (TV Niederstetten).

  • Ehrungen 40 Jahre: Jürgen Baumann (TSV Gerabronn).

  • Ehrenmitglieder: Andreas Halbmann, Jürgen Scheidle, Helmut Wörrlein.

  • Austausche gibt es in den Kreisligen A und B mit Schwäbisch Hall, Crailsheim, Künzelsau, Öhringen, Tauberbischofsheim, Kitzingen/ Ochsenfurt und Frankenhöhe Nord. In der Bezirksliga sind die Mergentheimer Schiedsrichter auch in Ostwürttemberg, Rems-Murr, Enz-Murr und Unterland im Einsatz.

Bericht aus den Fränkischen Nachrichten vom 8. Februar 2024